Do's and Don't's: Die Sprache im Umgang mit trans Personen
- Lizbeth

- 5. Nov.
- 9 Min. Lesezeit

Sprache, Identität und Selbstachtung
Sprichwörter sagen: "Sprache schafft Wirklichkeit." Für viele trans* und nichtbinäre Menschen entspricht das, was andere sagen, besonders Pronomen und Namen, nicht nur Höflichkeit, sondern Teil ihrer geschlechtlichen Anerkennung. In den folgenden Abschnitten findest du Hinweise, worauf es besonders ankommt und worauf man unbedingt verzichten sollte.
Do's
Pronomen nicht aus äußerlichen Merkmalen ableiten, sondern nachfragen
Viele Menschen vermuten automatisch das Pronomen einer Person aufgrund von Kleidung, Stimme, Frisur oder Körpermerkmalen. Diese Vermutung birgt jedoch große Risiken und die Forschung zeigt, dass sie häufig zu Misgendering führt, was erhebliche negative Auswirkungen haben kann.
Eine Studie mit nichtbinären und genderqueer Jugendlichen hat ergeben, dass Pronomen nicht nur Mittel zur Kommunikation sind, sondern wesentliche Bestandteile der Identitätsbestimmung und der Selbstwahrnehmung. Wenn andere Personen das Pronomen korrekt benennen, stärkt das das Gefühl von Authentizität, Kohärenz und Zugehörigkeit. Werden hingegen falsch Pronomen genutzt, führt das oft zu Verunsicherung und Distanz. (siehe: National Library of Medicine: Nonbinary identity and pronoun use: A qualitative analysis)
Forschungsarbeiten zeigen ferner, dass "gender minorities", also Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht cis-geschlechtlich ist, deutlich schlechtere psychische Gesundheit berichten, wenn sie häufiger Diskriminierung und Misgendering erfahren. (siehe: GenderGP: Misgendering: Understanding the Impact and How to Create Inclusive Environments)
Wenn du nicht aufgrund von Äußerlichkeiten Vermutungen triffst, signalisierst du Respekt und Offenheit. Du verhinderst, dass eine Person sich gezwungen fühlt, ständig zu korrigieren oder sich verteidigen zu müssen.
Wie Du es umsetzt:
Wenn du unsicher bist, nutze neutrale Ansprachen ("Hallo!") und beobachte, wie die Person sich vorstellt oder welche Pronomen sie nennt.
Wenn passend, frage: „"Welche Pronomen verwendest du?", respektvoll und so, dass die Person sich nicht unter Druck gesetzt fühlt.
Eigene Pronomen aktiv nennen, um Raum zu ermöglichen
Stelle dich vor mit "Mein Name ist …, meine Pronomen sind …".
Wenn du von vornherein sagst, welche Pronomen du nutzt, schaffst du eine Umgebung, in der es für alle sicherer ist, ihre Pronomen zu nennen oder zumindest nicht in einer Zwangslage zu sein.
In der Untersuchung Effects of Including Gender Pronoun Questions in Surveys (National Library of Medicine) fanden die Forschenden heraus, dass transgender, nichtbinäre und genderqueer Teilnehmende sich deutlich wohler fühlten, wenn in Umfragen das Feld "Pronomen" vorhanden war: Sie berichteten höhere Zufriedenheit, mehr Komfort und eine höhere Relevanz des Fragebogens.
Die Skala TW-IP (Transgender Women’s Importance of Pronouns) misst genau, wie wichtig korrekte Pronomen für Transfrauen sind und zeigt, dass das Gefühl, dass andere die eigenen Pronomen anerkennen, stark mit Wohlbefinden und Identitätsbestätigung korreliert. (siehe: Gender Affirmation through Correct Pronoun Usage: Development and Validation of the Transgender Women’s Importance of Pronouns (TW-IP) Scale)
Wenn auch cis-Personen, also Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt, offen ihre Pronomen nennen, verschwindet der Eindruck, dass es eine "besondere Anforderung" ist. Es wird eine Norm: Wir alle geben unsere Pronomen an, niemand muss raten.
Wie Du es umsetzt:
Benutze in Vorstellungsrunden deinen Namen und nenne deine Pronomen. Ergänze Deine E-Mail-Signatur, Social-Media-Profile um Deine Pronomen.
Unterbreche in Gesprächen, wenn du merkst, dass sich jemand unsicher bei der Verwendung von Pronomen ist und frage respektvoll nach.
Bewusst üben und Fehler korrigieren ohne Schuldgefühle
Niemand ist perfekt. Selbst wenn du dich bemühst, wirst du Fehler machen. Wichtig ist, wie du damit umgehst.
Studien zeigen, dass die Fähigkeit, in Gesprächen und Kontakten den gewählten Namen und Pronomen zu verwenden, stark korreliert ist mit besserer psychischer Gesundheit und, dass Verzögerungen bzw. inkonsistenter Gebrauch immer wieder Stress erzeugen. (siehe: GenderGP: Misgendering: Understanding the Impact and How to Create Inclusive Environments)
Eine qualitative Studie mit nonbinary jungen Menschen zeigte: Es ist besonders verletzend, wenn nahestehende Menschen (Familie, enge Freund*innen) zögern, oder nur gelegentlich falsche Pronomen verwenden. Diese Inkonsistenz entspricht oft dem Gefühl, nicht vollständig akzeptiert zu sein. (siehe: National Library of Medicine: Nonbinary identity and pronoun use: A qualitative analysis)
Das Üben hilft, Automatismen zu ändern, ähnlich wie das Einprägen neuer Wörter oder Verhaltensweisen. Wenn Fehler passieren (was sie werden), ist eine ehrliche, respektvolle Korrektur, nicht übertriebene Selbstscham, oft hilfreich.
Wie Du es umsetzt:
Wenn du merkt, dass du einen falschen Namen oder ein falsches Pronomen verwendet hast: kurz entschuldigen und korrigieren, ohne große Dramatik.
Wiederhole korrekt gewählte Pronomen und Namen bewusst, z. B. in Gesprächen mit Dritten ("Ich war gestern mit Alex, er hat gesagt…").
Übe in sicherem Umfeld: mit vertrauten Personen oder allein, z. B. laut lesen oder in Gedanken Situationen durchspielen.
Bewusst und achtsam sprechen
Achtsamkeit beim Sprechen ist kein Pedanterie-Akt, sondern Prävention. Forschungen zum Minority-Stress-Modell und zur Wirkung von Misgendering zeigen, dass wiederholte kleine Fehler (Microaggressions) kumulativ großen Schaden anrichten: erhöhte Vigilanz, soziale Erschöpfung und schlechtere psychische Gesundheit sind dokumentiert. Deshalb lohnt sich ein kurzer Denk-Moment vor dem Sprechen: ein stockendes Wort ist sozial viel weniger verletzend als ein falsches Pronomen. Wenn du merkst, dass dir ein Fehler unterläuft, kurz korrigieren, ohne die Situation zur großen Bühne zu machen, das reduziert die Belastung für die betroffene Person.
Wie Du es umsetzt:
Übe Dich bewusst darin über Pronomen nachzudenken. Gerade wenn Du weißt, dass Du mit trans-Personen sprichst, verringere Deine Geschwindigkeit und spreche diese bewusst an.
Geschlechtergerechte Sprache nutzen, wer sichtbar bleibt, gehört dazu
Wer konsequent genderneutrale oder inklusive Formulierungen verwendet, verringert das "unsichtbar Machen" von Personen außerhalb der althergebrachten Gender. Psychologische Forschung zu sprachlicher Codierung, etwa in Rekrutierungstexten, zeigt, dass Formulierungen Wahrnehmungen von Zugehörigkeit prägen und damit letztlich, wer sich angesprochen und willkommen fühlt. In der deutschen Sprache ist das Umgewöhnen mühsam, aber trotzdem lohnt sich die Mühe: Studien und Praxisleitfäden zeigen, dass sichtbare sprachliche Inklusion die Wahrnehmung von Offenheit und Sicherheit verbessert. (siehe: National Library of Medicine: Evidence that gendered wording in job advertisements exists and sustains gender inequality)
Wie Du es umsetzt:
Versuche geschlechtsneutrale Begriffe zu nutzen, wo nicht mögliche, achte darauf wenigstens weibliche und männliche Bezeichnungen gleichberechtigt zu nutzen.
Tools & Technik nutzen
Die Forschung zur Bildung neuer Gewohnheiten zeigt: Erinnerungen und kleine Hinweise (z. B. Einträge in Kontakten, Kalender-Erinnerungen) beschleunigen die Automatisierung neuer Verhaltensweisen. Wenn du dir Notizen mit Pronomen machst oder das Adressfeld mit Pronomen ergänzt, reduzierst du kognitive Fehler unter Zeitdruck und in emotional aufgeladenen Situationen. Kurz: digitale Spickzettel sind keine Schummelei, sondern nützliches Training nach dem, was Habit-Forschung empfiehlt. (siehe: Wiley: How are habits formed: Modelling habit formation in the real world)
Die Technik macht es heute leicht: moderne Betriebssysteme erlauben das Hinterlegen von Pronomen im Kontakt. Tastatur-Kurzbefehle (Text Replacement / Autokorrektur) reduzieren Tippfehler und versehentliche Falschansprachen. Offizielle Hersteller-Guides beschreiben, wie man Pronomen in Kontaktkarten einträgt. (siehe: Apple: Kontaktpronomen hinzufügen oder bearbeiten)
Anleitungen zur Text-Ersetzung zeigen, wie häufige Fehler dauerhaft zu korrigieren sind. Wer seine Kontakte, Signaturen und Geräte bewusst nutzt, schafft sich praktische Hilfen, die wiederholte Fehlverwendung vermeiden. (siehe: Apple: „Auto-Korrektur“ und „Vorschläge“ auf dem iPhone, iPad oder iPod touch verwenden)
Wie Du es umsetzt:
Folge einfach den Links, wenn Du ein iPhone hast, und nutze die Anleitungen. 😉
Unterstützung suchen, für Angehörige: Peer-Support wirkt
Wenn ein nahestehender Mensch ein Outing hat, entlastet es alle Beteiligten, sich mit anderen Angehörigen auszutauschen. Das klassische Family Acceptance-Forschungsprogramm macht deutlich: familiäre Unterstützung reduziert depressive Symptome, Suizidalität und gesundheitliche Risiken. In Deutschland wie international existieren Selbsthilfegruppen und Initiativen (Peer-Gruppen, PFLAG, Trans-Eltern-Netzwerke), die praktische Tipps, Erfahrungsaustausch und emotionale Entlastung bieten. In schwierigen Phasen ist ein moderierter Austausch oft hilfreicher als alles allein auszudiskutieren. (siehe: National Library of Medicine: Family acceptance in adolescence and the health of LGBT young adults)
Wie Du es umsetzt:
Dieser Tipp betrifft Dich eher nur dann, wenn Du selbst eine trans*-Person in Deinem täglichen Umfeld hast. Aber wenn es so ist, dann suche Dir Hilfe bei Angehörigengruppen.
In Bayern hilft Dir Trans-Ident e.V.
Don't's
Pronomen oder Namen nach dem Aussehen festlegen
Es klingt banal, ist aber wichtig: Kleidung, Stimme, Frisur oder Körper geben keine verlässliche Auskunft über die selbstempfundene Geschlechtsidentität. Forschung zu Misgendering dokumentiert, wie schädlich es ist, Menschen einzuordnen. Psychische Belastung und ein Gefühl der Nicht-Anerkennung sind häufige Folgen. Darum gilt als Faustregel: nicht raten, nicht nachschauen, sondern respektvoll fragen oder neutrale Formen wählen. (siehe: National Library of Medicine: The experience of misgendering among transgender and gender diverse people)
Wie Du es umsetzt:
Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann nutze neutrale Anredeformen und Bezeichnungen. Sollte die Situation es zulassen, frage freundlich und interessiert nach.
Denke Dir nicht, dass es schon passen wird, wenn Du es nicht besser weißt. Du hast es ja jetzt gelesen, Du weißt es also besser.
Alte Namen oder frühere Pronomen oder Person öffentlich thematisieren
Viele trans* Menschen haben einen alten Namen (siehe: Was ist ein "Deadname" und warum man diesen nicht nutzen sollte) oder nutzten Pronomen, die nicht mehr zu ihrer Geschlechtsidentität passen. Diese Namen oder Pronomen in Gesprächen, bei Fotos oder in sozialen Kontexten zu erwähnen, kann sehr schmerzhaft sein.
Eine Studie aus den USA mit jungen trans* Menschen zeigte, dass diejenigen, die ihren gewählten Namen in mehr sozialen Kontexten (z. B. Familie, Schule, Freunde, Arbeit) verwenden konnten, deutlich weniger Depressionssymptome hatten und seltener suizidale Gedanken äußerten. (siehe: teenVogue: Using a Transgender Person's Name Can Decrease Their Risk of Depression and Suicide)
Studien zum Misgendering zeigen, dass häufiges Falschansprechen oder Bezug auf "früher" das Risiko für Gefühle von Nicht-Zugehörigkeit, Scham und Identitätskonflikten erhöht. (siehe: GenderGP: Misgendering: Understanding the Impact and How to Create Inclusive Environments)
Diese Bezugnahme auf die Vergangenheit kann implizieren: 'Dein früheres Ich ist falsch' oder 'wir erkennen dich nicht, wie du jetzt bist'. Das verletzt Menschen tief, insbesondere, wenn sie sich selbst noch nicht vollständig reflektiert sehen oder sich in unsicheren Situationen befinden.
Wie Du es umsetzt:
Verwende nur den aktuell gewählten Namen und die aktuellen Pronomen, nachdem du weißt, wie die Person genannt werden möchte.
Verzichte auf Fragen wie "Wie hießst du früher?" oder Kommentare über vergangene Aussehen oder Identität, sofern die Person nicht selbst das Thema eröffnet.
Persönliche oder unangemessene Fragen über den Körper oder Übergangsprozesse
Fragen wie "Welche Toilette benutzt du?" oder "Wann hast du entschieden, trans zu sein?" erscheinen vielen vielleicht neugierig-neutral, für Betroffene sind sie oft invasiv oder (re-)traumatisierend.
In den qualitativen Interviews mit nichtbinären Personen betonen viele, wie übergriffig und falsch sich solche Fragen anfühlen, insbesondere wenn sie von Fremden oder in ungeeigneten Kontexten kommen. (siehe: National Library of Medicine: Nonbinary identity and pronoun use: A qualitative analysis)
Solche Fragen verstärken das Gefühl, ständig bewertet oder unter Beobachtung zu stehen. Das erhöht Stress, Angst und Gefühle von Isolation. (siehe: GenderGP: Misgendering: Understanding the Impact and How to Create Inclusive Environments)
Diese Fragen implizieren, dass jemand sich rechtfertigen oder erklären müsse, was sehr viel emotionalen Aufwand bedeutet. Häufig erzeugen sie Schamgefühle oder das Gefühl, nicht "normal" zu sein.
Wie Du es umsetzt:
Konzentriere dich auf das, was die Person von sich aus teilt. Wenn jemand offen darüber spricht, dass er/sie/* über Übergangsprozesse nachdenkt, respektiere deren Tempo.
Vermeide die Intimität solcher Fragen in Arbeitskontexten oder bei Bekanntschaften, es sei denn, du hast gefragt, ob das in Ordnung ist.
Identität infrage stellen
Fragen wie "Wirst du das eines Tages bereuen?" oder "Also bist du jetzt ein Mann/eine Frau?" entwerten die Selbstbestimmung einer Person. Systematische Reviews zu Transitionserfahrungen zeigen: bedauernde Rückschritte sind relativ selten; die meisten Menschen berichten nach einer geschlechtsaffirmierenden Behandlung Zufriedenheit. (siehe: National Library of Medicine: Regret after Gender-affirmation Surgery: A Systematic Review and Meta-analysis of Prevalence)
Viel wichtiger für das Wohlbefinden sind Unterstützung, sorgfältige Begleitung und Zugang zu qualitativ guter Versorgung, nicht pauschale Skepsis. Wenn du dich fragst: akzeptiere die Selbstbeschreibung und gib Raum für die individuelle Lebensgeschichte.
Wie Du es umsetzt:
Akzeptiere einfach, dass Dein Gegenüber ist, wie er/sie/* ist.
Wenn ihr euch besser kennt, frage, ob und wie Du unterstützen kannst.
Geschlecht und sexuelle Orientierung vermischen
Es gibt eine klare, in der Fachliteratur etablierte Trennung: Geschlechtsidentität "Wer ich bin." und sexuelle Orientierung "Zu wem ich mich hingezogen fühle." sind unterschiedliche Dimensionen. (siehe: APA: Sexual orientation and gender diversity)
Das Zusammenwerfen dieser Kategorien führt oft zu Missverständnissen und zusätzlichen Stigmata. Bildung und klare Begriffsarbeit helfen, die richtige Frage zu stellen, falls überhaupt eine Frage nötig ist. (siehe: Übersicht über Begriffe zu Gender, Identitäten und Orientierungen)
Wie Du es umsetzt:
Denke daran, das Gender und die sexuelle Orientierung haben erst einmal nichts miteinander zu tun. Trans-Personen sind nicht automatisch ... (welche sexuelle Orientierung auch immer), erwarte also nicht, dass Dein Gegenüber in ein bestimmtes "Bild" passt.
Genderspezifische Sprache und Formulierungen als Standard beibehalten
Viele in der Gesellschaft gewöhnen sich an geschlechtsspezifische Begriffe ("Damen und Herren", "Lieber Herr... Liebe Frau..." etc.), ohne zu reflektieren, dass dadurch Menschen ausgeschlossen werden. Genderspezifische Sprache als Standard kann Unbehagen erzeugen, Identitäten unsichtbar machen und zu implizitem Ausschluss führen.
Die bereits erwähnte Studie zur Einbindung von Pronomen in Umfragen zeigt, dass es nicht nur für genderqueere Menschen einen Unterschied macht, auch cis und heterosexuelle Menschen bewerten Umfragen, die Pronomen-Fragen enthalten, als etwas inklusiver und relevanter. (siehe: National Library of Medicine: Effects of Including Gender Pronoun Questions in Surveys)
Interviewstudien mit nichtbinären Personen zeigen, dass Sprache, die standardmäßig nur weiblich oder männlich denkt (ohne neutrale Optionen), immer wieder das Gefühl erzeugt, "nicht dazugehört zu haben". Pronomen und geschlechtsneutrale Formulierungen werden als wichtige Ressource erlebt, um Sichtbarkeit und Inklusion zu fördern. (siehe: National Library of Medicine: Nonbinary identity and pronoun use: A qualitative analysis)
Solche Formulierungen wirken oft subtil, aber sie summieren sich. Wer permanent fühlt, dass Sprache einen ausschließt, erlebt das immer wieder als Diskriminierung. Auf Dauer erzeugt das Stress und mindert das Selbstwertgefühl.
Wie Du es umsetzt:
Nutze geschlechtsneutrale Formulierungen, wenn du dich nicht sicher bist ("Sehr geehrte*r …", "Liebe Anwesende", "Guten Morgen zusammen" etc.).
Verwende Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt im Deutschen. Momentan ist es nicht Teil der deutschen Sprache und oft regen sich Personen darüber auf. Persönlich bin ich auch kein Fan davon, aber manchmal fehlen unserer Sprache die Mittel, um vollständig inklusiv zu agieren, und dann ist es eine gute Alternative.
In schriftlicher Kommunikation (E-Mails, Briefe, öffentliche Ankündigungen) bewusst darauf achten.
Sprache und Respekt sind kein Luxus, sondern Grundpfeiler für menschliche Würde. Jeder dieser Punkte hilft, eine Welt mitzugestalten, in der Menschen sich gesehen und akzeptiert fühlen, nicht trotz ihrer Geschlechtsidentität, sondern gerade mit ihr.
Eure, Lizbeth




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