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Was bedeutet es, transgender zu sein?

  • Autorenbild: Lizbeth
    Lizbeth
  • vor 6 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit
Transgender WC
Transgender WC

In unserer Gesellschaft wird das Geschlecht einer Person meist direkt bei der Geburt anhand körperlicher Merkmale festgelegt: männlich oder weiblich. Doch für mich passt dieses zugewiesene Geschlecht nicht zu dem, was ich in mir spüre – meine Geschlechtsidentität. Deswegen bezeichne ich mich als transgender oder kurz: trans. Eine gewisse Zeit habe ich mich als non-binär "enby" bezeichnet, aber inzwischen bin ich da angekommen, wo ich mich wirklich wohl fühle.

Was ist „transgender“?

Transgender zu sein bedeutet für mich, dass ich mich nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifiziere. Ich bin eine Transfrau, dass heißt, bei der Geburt wurde ich als männlich eingeordnet, heute identifiziere ich mich aber als Frau.

Geschlecht ist mehr als Biologie

Es ist wichtig, zwischen zwei Begriffen zu unterscheiden:

  • Geburtsgeschlecht (oder: zugewiesenes Geschlecht): Das ist das Geschlecht, das einer Person bei der Geburt auf Grundlage äußerer Merkmale (z. B. Genitalien) zugewiesen wird.

  • Geschlechtsidentität: Das ist das innere Empfinden darüber, welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt. Dieses Empfinden kann mit dem Geburtsgeschlecht übereinstimmen – oder eben nicht.

Wenn diese nicht übereinstimmen, sprechen wir von transgender. Wenn beides übereinstimmt, spricht man von cisgender (kurz „cis“).

Was bedeutet eine Transition?

Viele trans Personen entscheiden sich dafür, ihren Weg auch nach außen sichtbar zu machen – diesen Prozess nennt man Transition. Dabei gibt es unterschiedliche Formen:

  • Soziale Transition: z. B. Änderung des Namens, der Kleidung oder der Pronomen - damit habe ich vor ein paar Jahren angefangen.

  • Rechtliche Transition: z. B. die Änderung des Geschlechtseintrags in offiziellen Dokumenten - dieser Weg steht mir bevor und ich sollte es durchziehen, bevor die neue Regierung uns diesen Weg wieder versperrt.

  • Medizinische Transition: z. B. Hormontherapien oder geschlechtsangleichende Operationen - diesen Schritt plane ich nicht zu gehen.


Wichtig ist zu bedenken, dass nicht jede trans Person all diese Schritte geht – und das ist völlig legitim. "Trans sein" ist keine Frage äußerlicher Merkmale, sondern der eigenen Identität.

Gibt es nur „männlich“ und „weiblich“?

Nein. Einige Menschen identifizieren sich nicht (nur) als Mann oder Frau, sondern z. B. als nicht-binär, genderqueer oder einfach trans ohne weitere Einordnung. Auch diese Menschen gehören zum trans Spektrum.

Sprache macht einen Unterschied

Viele trans Menschen lehnen den älteren Begriff „transsexuell“ ab, weil er stark mit medizinischen und pathologisierenden Vorstellungen verknüpft ist. Respektvolle Sprache bedeutet heute: „trans“, „Transperson“, „Transmann“ oder „Transfrau“.

Warum es wichtig ist, darüber zu sprechen

Wir Transmenschen erleben oft Diskriminierung, Missverständnisse oder werden unsichtbar gemacht. Dabei ist unsere Existenz weder neu noch selten. Offen über Geschlechtsidentität zu sprechen und zuzuhören, hilft, Vorurteile abzubauen und ein respektvolles Miteinander zu ermöglichen.

Fazit

Transgender zu sein bedeutet nicht „etwas anderes“ zu sein – sondern einfach, man selbst zu sein. Jeder Mensch hat das Recht, in seiner Identität anerkannt und respektiert zu werden.

Eure, Lizbeth

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